Künstlerischer Werdegang Alexander
Linnemann |
Nach
bestandenem Abitur widmete sich Alexander Linnemann für ein Jahr einem humanistischen und kunstwissenschaftlichen Studium an der Universität Gießen. Danach ging er für drei Jahre zum Studium an die Bauakademie Berlin/Technische Hochschule und ließ sich zum Architekten ausbilden. Praktische Ausbildung und Erfahrung erhielt er im Meisteratelier Nicolai in Dresden. Seine große Vorliebe für die Gotik wurde von Nicolai bereits erkannt und er erhielt Gelegenheit zur Mitarbeit an der Wiederherstellung der Albrechtsburg in Meißen. In dieser Zeit pflegte er regen Umgang mit in Dresden lebenden Künstlern wie z. B. Ludwig Richter oder Karl Andreae. |
Der Ausbruch
des Krieges von 1866 beendete Linnemanns Tätigkeit in Meißen. |
Zu
nennen: der Frankfurter Dom, der Mainzer Dom, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, die Katharinenkirche in Frankfurt a.M.(mit Steinle), die Dome zu Bremen, Magdeburg und Königsberg, die Münster in Bonn, Konstanz und Ulm sowie Kirchen in Berlin, Breslau, Erfurt, Hannover, Köln, Leipzig, Lübeck, Mühlhausen in Thüringen, Oppenheim, Osnabrück, Straßburg, Trier, Victoria (Brit. Columbia), Wiesbaden und andere mehr. |
Wiederherstellungen
alter Glasmalereien wurden ausgeführt z.B. In der Abteikirche zu Altenberg, in der Predigerkirche und im Dom zu Erfurt, in der Leonhardskirche in Frankfurt a.M., in der Stadtkirche Friedberg, der Jakobikirche in Stendal und im Rathaus von Emden. Linnemann schuf Glasfenster u.a. für das Reichstagsgebäude in Berlin, für das Reichsgerichtsgebäude in Leipzig, für die Rathäuser in Bremen, Dessau und Elberfeld. Er galt in seiner Zeit als Wiederentdecker und Erneuerer der mittelalterlichen Glasmalereikunst in Deutschland. 1897 wurde Alexander Linnemann für seine künstlerischen Verdienste der Professorentitel verliehen. Das Interesse des Künstlers galt auch dem Kunstgewerbe. Für das Romanische Haus und die frühgotische Kirche in Gelnhausen hat er Schmiedearbeiten entworfen. Desweiteren sind seine zahlreichen Vorlagen für Kachelöfen und gusseiserne Öfen, seine Entwürfe für Möbel und Arbeiten in Edelmetall zu nennen. Er entwarf auch Leuchter, Uhren, Becher, Pokale, Bucheinbände, Tischaufsätze, Kirchengerät, Reliquiarien, etc. Am 21.09.1902 verstarb Alexander Linnemann in Frankfurt a.M. Nach seinem Tode fand im Frankfurter Kunstgewerbemuseum eine Gedächtnisausstellung statt. |